Bei unserer Weihnachtsaktion am 22.12.15 auf dem Messplatz im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zeit für Advent“ konnten Bürger*innen auf einem Ergometer „erfahren“, dass LED-Birnen mit viel weniger Energie zum Leuchten gebracht werden können als herkömmliche Glühbirnen. Der Austausch bzw. der Ersatz von alten Glühbirnen durch LED-Birnen spart also nicht nur Energie, sondern macht sich auf längere Sicht auch im Geldbeutel bemerkbar. Diese Veranstaltung haben wir auch zum Anlass genommen, um den 100. Ökostromer (Ralf Schmidt mit Familie aus Edingen) offiziell zu begrüßen, der Ende November zu uns gestoßen ist.
Dieses und ein weiteres Ereignis machen Mut, uns weiter für eine „lokale Energiewende“ einzusetzen. Die Zeitschrift „Öko-Test“ hat die Ökostromtarife getestet und unseren „Ökostrom+ Edingen-Neckarhausen“ in einer Sonderausgabe „Umwelt und Energie“ 2015/09 und in der Ausgabe 2015/12 mit „sehr gut“ bewertet. Dabei wurde nur das Stromangebot selbst getestet. Die soziale, lokale Komponente, die unser Projekt zusätzlich auszeichnet, wurde dabei noch nicht einmal berücksichtigt.
Ein Aspekt der großen Politik stimmt weniger optimistisch. Der Energiewende auf internationaler Ebene drohen einige Gefahren. Der Klimaschutz-Gipfel in Paris hat bezüglich CO2-Redukton zwar ehrgeizige Ziele gesetzt, aber für viele Länder, auch in der EU, soll die Kernkraft einen nicht unerheblichen Beitrag zum Erreichen dieser Ziele leisten. Leider gibt es in der EU keine gemeinsame Energie- und Klimaschutz-Politik (die dringend notwendig wäre). Über die Position der Bundesrepublik zur Atompolitik der anderen EU-Staaten hatten wir im Zusammenhang mit der Genehmigung des englischen Meilers Hinkley Point vor kurzem berichtet. Auf europäischer Ebene macht sich die BRD auf jeden Fall nicht für einen Atomausstieg stark. Dass in Europa neue Atomkraftwerke gebaut werden, ist zu befürchten. „Direkt vor unserer Haustür“ stehen überalterte Kernkraftwerke, z. B. Fessenheim u. Cattenom (Frankreich), Beznau u. Leibstadt (Schweiz), Doel und Tihange (Belgien) und das Pannenkraftwerk Temelin (Tschechien), die eine unmittelbare Gefahr darstellen. Die belgischen Reaktoren sorgen in den letzten Tagen wiederholt für negative Schlagzeilen. Gerade deswegen ist es wichtig, eine Utopie zu haben: Eine Welt ohne Atomkraftwerke!